Ein Frühlingserwachen
Die sehr, sehr schmerzhafte Niederlage im Halbfinale des Zürcher Handball-Cups wurde mittlerweile weitestgehend verdaut und verarbeitet. (Der Bericht dazu folgt zu einem späteren Zeitpunkt – die Redaktion war bis dato schlicht zu faul.)
Bei bestem Frühlingswetter reisten wir gemeinsam in Höfis riesigem Gefährt (THX SBB) ins beschauliche Volketswil. Die Reise hatte etwas von einer Kaffeefahrt – nur mit weniger Kaffee, weniger Rheumadecken, dafür mit mehr Matetee und Gesprächen darüber, in welchem Winkel man sich gestern im Ausgang befunden hatte.
In der Halle folgte das Standardprozedere: umziehen, hyped sein, mit dem Ball herumspielen, Schuhe putzen, Finger und Füsse tapen, kurz über das Leben nachdenken, sich fragen, wo man das Bier kaltstellen kann, und natürlich der Motivationsrede unseres Coaches lauschen.
Der Anpfiff erfolgte pünktlich, und für uns war klar: Aus dieser Halle müssen wir mit zwei Punkten im Gepäck abreisen. Unser Gegner, der aktuell das Tabellenende ziert, wollte uns diesen Plan jedoch so schwer wie möglich machen. Das zeigte sich bereits in den Anfangsminuten des Spiels eindrücklich. Obwohl wir mit extremem Tempo spielten, wollten unsere Würfe einfach nicht fallen. Auf der anderen Seite kam Volki hingegen mit erschreckend einfachen, fast schon geschenkten Durchbrüchen durch die Mitte zu Toren. So manch einer auf unserer Bank erlitt innerlich einen kleinen Wutanfall, denn unser Niveau war knapp auf 4.-Liga-Tauglichkeit gesunken. Nach rund 15 Minuten stand es 6:7 für uns – ein inakzeptables Resultat aus unserer Sicht.
Nach dem Timeout wurden personelle Änderungen vorgenommen, und die Aggressivität in der Verteidigung stieg spürbar an. Auch im Angriff fanden wir nun zu einfachen Toren durch unsere Gegenstosswellen. Ein klarer Vorteil für uns war unsere Kondition (Coach lässt uns in jedem Training quer durch die Halle sprinten) sowie physischen Attribute. Arme länger als ein Doppelmeter, eine Antrittsgeschwindigkeit wie ein F1 Auto oder schlicht und ergreifend eine körperliche Präsenz.
So kam es, dass wir die Herren aus Volki komplett überrannten und mit einem 12:44-Sieg bei bestem Wetter den Weg Richtung Zürich antraten.
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